Wer bin ich?

Ich bin Politikwissenschaftler und Historiker.
Seit 40 Jahren arbeite ich beruflich und noch länger ehrenamtlich

praktisch,
beratend
und forschend

in, mit und über

die Zivilgesellschaft
gemeinnützige Organisationen,
Stiftungen und Philanthropie,
Bürgerengagement.

Mich interessiert vor allem das Verhältnis zwischen Individuum und Gesellschaft. Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen und standen stets Organisationen, deren Mitglieder nicht durch Umstände oder Zwang gebunden sind, sondern durch Engagement und persönliche Leistung motiviert werden, sich bewähren und immer wieder neu legitimieren müssen. Von welchen Leitbildern andere und ich selbst dabei geprägt und angetrieben werden, war und ist für mich eine zentrale Frage. Ich habe dabei stets versucht, einen Bezug zwischen Theorie und Praxis herzustellen und bin zum Sozial-Unternehmer geworden. 1989 gründete ich die Maecenata Management GmbH und leitete sie bis 2011. 1997 gründete ich außerdem das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft, das 2010 Teil der von mir errichteten Maecenata Stiftung wurde. Bewusst stelle ich mich immer wieder der Herausforderung, aktiv in Vorständen, Stiftungsräten und anderen Gremien mitzuarbeiten.

In den vergangenen 20 Jahren habe ich mich in diesem Zusammenhang intensiv mit dem Stiftungswesen auseinandergesetzt, bin also gewissermaßen ein Philanthropologe. Ich sehe dabei die Stiftungen ausdrücklich in ihrer Einbettung in die ganze Zivilgesellschaft. Philanthropologie bedeutet für mich eine kritische Auseinandersetzung mit dieser Ausdrucksform von bürgerschaftlichem Engagement.

Heute treibt mich in erster Linie das Problem des richtigen Verhältnisses zwischen Freiheit und Ordnung unter den Bedingungen einer weltweiten Gesellschaft im 21. Jahrhundert um, für die offenkundig das aus dem 20. Jahrhundert stammende Verhältnis zwischen Staat, Markt und Zivilgesellschaft nicht mehr tragfähig ist. Kurz gesagt: Wir brauchen mehr Freiheit, um die nötige Kreativität zur Lösung unserer Probleme freizusetzen. Was wir nicht brauchen ist immer mehr Aufsicht über unser Leben.

Zu diesen Fragen habe ich mich in über 600 Publikationen theoretisch und praktisch geäußert – in Büchern, Buchbeiträgen und Zeitschriften. Regelmäßig bin ich in Seminaren, Vorträgen, Diskussionen, Gesprächen mit Journalistinnen und Journalisten usw. aktiv und lehre an Hochschulen im In- und Ausland.

Nach meinem Magisterexamen hatte ich nicht erwogen, eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Nach langer praktischer Tätigkeit habe ich in den vergangenen Jahren jedoch auch zur Forschung zurückgefunden, als mir zunehmend klar wurde, wie mangelhaft die Theoriebildung der Zivilgesellschaft in Deutschland war. Heute macht es mir Freude, wieder wissenschaftlich zu arbeiten; meine Lehraufträge an verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen nehme ich gern wahr. Ich versuche, den Austausch mit den hauptberuflich wissenschaftlich tätigen Kolleginnen und Kollegen zu pflegen und bin mir zugleich des Vorsprungs auch mancher jüngeren unter ihnen wohl bewusst.

Ein spezifischer Beitrag, den ich, denke ich, erbringen kann, ist die enge Verknüpfung von praktischer Erfahrung und theoretischen Zugängen einerseits, sowie die Aufbereitung von beidem für einen öffentlichen Diskurs und politisches Handeln andererseits.

Den Zugang zur Politik habe ich stets gesucht und an mehreren Stationen meines Lebens auch gefunden. Zivilgesellschaftspolitik, aber auch Europapolitik ganz allgemein und europäische Kulturpolitik sind Themen, die ich gern verstärkt in der politischen Arena behandelt sehen würde.

Meine Heimat ist Europa. Das historisch einmalige Experiment des freiwilligen Zusammenwachsens unseres Kontinents halte ich nicht nur für notwendig, sondern für zutiefst wünschenswert. Die Vollendung der europäischen Einigung als föderales System der Regionen ist für mich neben der Schaffung einer vom Menschen her gebildeten politischen Ordnung, in der sich Zivilgesellschaft, Markt und Staat gleichrangig als gesellschaftliche Aktionsfelder entfalten, das spannendste Projekt des 21. Jahrhunderts. Die wachsende Überzeugung, dass in dieser Ordnung der Bezug zu Gott nicht primär ein kulturelles Erbe, sondern ein existenzielles Paradigma darstellt, fordert mich zu intensiver Beschäftigung mit Grundfragen der Religion heraus.

Was gibt es sonst über mich zu sagen?

Meine väterliche Familie gehört zum schlesischen Adel. Der Nachname kommt von einem Ort nahe Breslau, heute Strachowice, Breslaus Flughafen. Die Familie lebte unter polnischer, böhmischer und preußischer Herrschaft in Schlesien und wurde 1945 vertrieben. Heute geht es mir wie meinen Verwandten vor allem um dauerhafte Freundschaft mit den polnischen Nachbarn. Über viele Kontakte mit polnischen Freunden bin ich glücklich. Meine Mutter, geb. Greene, stammte aus einer englischen Gentry-Familie und war selbst Schriftstellerin. Aufgewachsen bin ich zum Teil in Italien, zum Teil in Bayern, wo ich die längste Zeit meines Lebens auch gelebt habe und wo meine Kinder geboren sind. Ich bin praktizierender katholischer Christ. Es ist unter diesen Umständen wohl nicht erstaunlich, dass ich über meine Herkunft sagen kann: Ich bin ein katholischer Europäer schlesischer Herkunft mit deutschem Pass.

Ich habe auch Kunstgeschichte studiert, liebe ältere und zeitgenössische Architektur, Bildende Kunst und klassische Musik und interessiere mich darüber hinaus besonders für geistesgeschichtliche, religionsgeschichtliche, kulturgeschichtliche und allgemeine historische Zusammenhänge, daher auch für Kulturerbe und Denkmalpflege.

Ich habe zwei Kinder (geboren 1978 und 1980), einen Schwiegersohn, eine Schwiegertochter und drei Enkelkinder und lebe jetzt allein – in Berlin.